Verbesserung von Wissenstransfer in die Praxis
Forschungstransfer ist kein Selbstzweck. Er darf nicht aus einer reinen Innensicht der Forschungs- und Transfereinrichtungen durchgeführt werden, sondern sollte sich an dem Bedarf und den Rahmenbedingungen der Zielgruppe orientieren, um möglichst umfassende Transferwirkungen zu erzielen.
Mit dem Projekt ProTraFo wird deshalb die Zielsetzung verfolgt, Mechanismen für einen bedarfsorientierten Wissenstransfer zu untersuchen und auf dieser Basis geeignete Modelle, Maßnahmen und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Vor dem Hintergrund der jeweiligen volkswirtschaftlichen Bedeutung wurden dabei zwei Schwerpunkte gewählt: zum einen der Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – 99,5% aller Unternehmen in Deutschland sind zur Gruppe der KMU zu zählen und in ihnen arbeiten rund 58 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ifm Bonn 2020); zum anderen der Fokus auf den Dienstleistungssektor – über 70 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland wird bereits seit längerem im Dienstleistungssektor erwirtschaftet (Statistisches Bundesamt 2021).
Die folgenden Erkenntnisse sind abgeleitet von den Diskussionen in einem Workshop im Juli 2024 beim Fraunhofer IAO Institut in Stuttgart.
Arbeitshypothesen
- Großes Potenzial an transferierbaren Forschungsergebnissen
- Zunahme an digitalen Transferformaten
- Zielgruppengerechte Aufbereitung fehlt zumeist und Ergebnisse für Laien unverständlich
- Transfer wird seitens der Fördergeber häufig nicht als Ziel vorgegeben
- Wenig Eigeninteresse wissenschaftlicher Mitarbeitender an Transferthemen
- Informationen »verstauben« in Datenbanken und werden nicht genutzt
- Transfer erfolgt häufig nur in eine Richtung und es fehlen Rückkopplungskanäle
- »Kontaktscheue« bei dienstleistungsanbietenden KMU und Handwerksbetrieben
Projekt ProTraFo_2025
Verbesserung des Wissenstransfers in KMU und Handwerk – Erkenntnisse und Potentiale am Beispiel der Dienstleistungsforschung.
Projektpartner sind:
Die Umfrage zum Projekt wurde im Sommer und Herbst 2023 durchgeführt.
Erste Erkenntnisse aus der Umfrage
- Digitalisierung und Fachkräftemangel sind die beiden wesentlichsten Herausforderungen der Unternehmen
- Um sich über über aktuelle Themen zu informieren nutzen die Unternehmen insbesondere das Internet, aber auch Onlienveranstaltungen und Soziale Medien; Präsenzveranstaltungen und Messen haben nach der Corona Pandemie an Attraktivität verloren.
- LinkedIn und YouTube sind die am häufigsten genutzten Sozialen Medien.
- Praxisbeispiele, Leitfäden und Handlungsempfehlungen sind die bevorzugten Transferformate
Ergebnisdokumentation der Umfrageergebnisse
Der AFSMI wird über den Ergebnisfortschritt im Projekt auch weiterhin berichten.
Weiterführende Links
Blogbeitrag Service in Wissenschaft und Wirtschaft
Artikel Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes SerWiss
Blogbeitrag Fachkräftemangel im Service
Blogbeitrag Service-Transformation deutscher Maschinenbau Unternehmen
Über den Autor
Dieter Schönfeld; Vize-Präsident und Vorstand für Bildung und Forschung