6. Regionaltreffen - Erfahrungsbericht

veröffentlicht am 18.02.2019

6. Regionaltreffen: „How to win, keep and develop talents“ am 31.1 in Fellbach bei VDC (Notizen von Manfred Botschek)

Nach Begrüßung und Agenda ging es in die Vorstellungsrunde mit der Aufgabe, dass jeder ein von einem Erlebnis als Führungskraft oder als Mitarbeiter berichtete.

Diese Erlebnisse waren schon das erste Highlight! Obwohl sich viele Teilnehmer nicht kannten, entstand durch das Teilen Ihrer Erlebnisse eine offene und spannende Diskussion:

  • Es war hilfreich, dass Teilnehmer aus unterschiedlichen Lebensphasen und unterschiedlichsten Erfahrungen kamen:
    • Teilnehmer waren im Alter von 20 bis knapp über 60 Jahren, also eine gute Mischung aus jung und Erfahrung
    • Führungsebene (von Werkstudent, Gruppen Leiter, Direktor und Unternehmer…)
    • Branche (Software Industrie, Maschinenbau, Beratung, Airline, Automotive Industrie, Verband..)
  • Geschichten, an die man sich erinnert:
    • „Der Geschäftsführer, der jeden Morgen durch die Fertigung geht, mit den Schichtarbeitern spricht, sich deren Probleme anhört, diese in seinem Führungskreis anspricht, und damit Vertrauen auf der untersten Ebene in die Führung aufbaut, er selbst aber dadurch nicht den Blick für das Wesentliche nicht verliert“
    • Der Commodore bei der Luftwaffe, der jeden Piloten, egal ob morgens, nachts von einem Kriegs-Einsatz kommend (Jugoslawien Konflikt), persönlich empfängt.
    • Das Erlebnis, als der Chef anerkennt, dass ein junger Mitarbeiter ein Projekt, der ein fast schon aussichtsloses Projekt erfolgreich gedreht hat.
    • Der Chef, der obwohl ein signifikanten Fehler einer seiner Mitarbeiter verursacht hat, sich trotzdem vor ihm stellt.
    • Übergens in keiner der Geschichten ging es um Geld

Heiko Felber konnte die Stimmung und Ergebnisse perfekt in seinen Vortrag übernehmen, und viele der Erlebnisse konnten als Best Practices für ideale Mitarbeiterführung wiedererkannt werden, vieles wurde vertieft und ergänzt. Heiko Felbers Präsentation

  • Wesentliche Punkte von Heiko Felbers Präsentation:
    • Mitarbeiter, die über ihre Firma sagen „ich mag meinen Arbeitgeber und meinen Arbeitsplatz“, meinen damit nicht nur einen sicheren Job, sondern ein anspruchsvolles, forderndes & faires Arbeitsumfeld
    • Grundlagen um die richtigen Talente zu bekommen & zu entwickeln kann man relativ leicht umsetzen“
    • Nicht nach Skill einstellen sondern nach Attitude, also die richtige Einstellung, Motivation und langfristigem Fit zählt.
    • Nicht immer nach Titel, Erfahrung einstellen, sondern erstmal beschreiben, was genau brauche ich in dieser Rolle und dann nach Menschen in anderen Branchen schauen, die für diese Tätigkeit die richtige Fertigkeit haben… (Beispiel war der Friseur/in in der Fertigung für filigrane Tätigkeiten)
    • Ein Talent muss nicht jung sein. Auch ein älterer Mensch ist ein Talent für eine Rolle, für die er mit seiner Ausbildung, Erfahrung und speziellen Kenntnissen einfach perfekt passt!
    • Nicht-monetäre Anreize wirken etwa doppelt so gut wie monetäre Anreize
    • Anerkennung und Wertschätzung sind sehr wichtige Motivationen

Wichtig ist Führung, "wenn der Wind sich dreht"

  • In guten Zeiten ist es einfacher Mitarbeiter Engagement durch gute Führung zu erreichen. Spannend wird es, wenn schlechte Zeiten kommen. Das Beispiel eines Teilnehmers, der 3 Wochen lang nicht schlafen konnte, weil er einen Mitarbeiter wegen des Überlebens eines Unternehmens kündigen muss, war eindrucksvoll.
  • Wie man mit Mitarbeitern in solchen kritischen Phasen spricht und diese Kommunikation nicht einfach auf untere Ebenen delegieren kann

Ein Mitarbeiter, der in seiner Rolle aufgeht ist natürlich ideal, denn dann ist Führung einfach, nur lernen wir als Schüler, Studenten und später, wie man den passenden Beruf für sich findet? Folgende Wortmeldung regte zum Denken an:

„Kinder, Schüler, Studenten bekommen nicht gelernt, für was bin ich eigentlich talentiert, was ist mein Ding. Oft wird man in bestimmte Jobs, Berufe gedrängt, die gar nicht zu einem passen. Wenn diese Kenntnisse bei jungen Menschen vorhanden wäre, dann würde die richtigen Menschen an den richtigen Positionen arbeiten“

Das passt wieder sehr gut zu dem Thema Talent aus Heiko Felber’s Präsentation.

Manfred's Summary:

  • Erstmal ist jeder einzelne dafür zuständig sein Ding, den Job, die Tätigkeit, quasi „Berufung“ zu finden, die wirklich zu ihm passt. Dann ist er im „Flow“, heisst er liefert höchste Qualität, Ergebnisse bei höchster Wertschätzung (erstmal durch sich selbst, weil es einfach Spaß macht).
  • Für die Führungskraft heißt es diese Einzelwahrnehmung zu haben, um diese Talents, die für die Anforderungen dieser Stelle passen zu erkennen, und dann zu fördern.

Was hat das Ganze mit Service und den AFSMI zu tun?

Service ist zu allererst „People Business“. Ja Automatisierung wird uns viele taktische Aufgaben abnehmen. Am Ende bleiben komplexe Probleme, die nur mit Kreativität, Mut, Risiko, Teamwork und effektiver Kommunikation zu bewältigen sind. Und dafür braucht man engagierte Mitarbeiter, also Talents die in „Ihr Ding“ machen!

Updates zu diesem Thema gerade in den letzten Tagen

Negatives Beispiel:

3.2.19 Interessanter Artikel zu diesem Thema, wie man es am besten nicht macht am Beispiel Tesla

Positives Beispiel:

1.2.19 Beispiel wie die Firma Storz sich um Neu Einstellungen kümmert.

6.2.19 TED Video Top 8 Lessons on building a company people enjoy working for:

  1. Treat Employees like Adults
  2. Build great teams=happy customers
  3. Career=Journey
  4. Collaborative=Teach each other what we do, what matters to us
  5. Feedback=Give immediately and practice
  6. Values=Leaders need to live it
  7. All startup ideas are stupid, but if they were reasonable, somebody else would have already been doing them.
  8. Embrace change=Fun

Viele Grüße

Manfred Botschek