Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes SerWiss

veröffentlicht am 27.02.2023

Impressionen


Integrierte Geschäftsmodell- und Arbeitsgestaltung für die internationale Bereitstellung und Vermarktung von Service-Wissen

Am 27. Februar 2023 fand die Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes SerWiss im Forschungszentrum für das Engineering Smarter Produkt-Service Systeme (ZESS) der Ruhr-Universität Bochum statt.

Kleine und mittelgroße Unternehmen stehen häufig vor der Herausforderung das vorhandene Wissen in ihrem Unternehmen effizient zu sammeln, aufzubereiten und über die verschiedenen, internen Prozesse hinweg für den eigenen technischen Service verfügbar zu machen.

Die Partner des Forschungs- und Entwicklungsprojekt (HTWG Konstanz, Ruhr-Universität Bochum, pro-accessio, TeamViewer, acp systems, Automatic-Systeme Dreher) haben einen integrierten Ansatz entwickelt, der mittelständischen Unternehmen dabei unterstützt, ihr Service-Wissen effizient zu sammeln, strukturiert aufzubereiten und international zu vermarkten. Ein besonderer Fokus lag hierbei auf unterstützenden, digitale Lösungen bei gleichzeitiger Beachtung einer humanen Arbeitsgestaltung.
Der AFSMI e.V. hat das Projekt als assoziierter Partner unterstützt.

In einem abwechslungsreichen Programm aus Fachvorträgen, Diskussionen, Vorstellung und Demonstrationen auf einer Ausstellungsfläche wurden die Projektergebnisse und Partner vorgestellt.
Im Rahmen der Fachvorträge führte Kai Altenfelder von pro accessio in die Methoden Knowledge-Centered Service (KCS) und Intelligent Swarming ein. Julia Fischer (Automatic-Systeme Dreher) und Ortrun Aßländer (acp systems) stellten die Umsetzung der Projektergebnisse aus der unternehmerischen Praxis vor. Andrea Lorenz zeigte die digitale Lösung von TeamViewer, die zur Unterstützung von Servicepersonal mittels AR und Datenbrille eingesetzt wird. Christoph Ksouri-Gerwien (Ruhr-Universität Bochum) beendete die Fachvorträge mit seinem interessanten Beitrag zum Thema „Wissensbasierte Geschäftsmodelle“.

Als Aussteller bereicherten ELO/n-komm (Enterprise-Content Management), Innosoft (Field-Service-Management), TeamViewer sowie das Forschungsprojekt WizARd mit Demonstratoren und Impulsständen die Veranstaltung.

Das Projekt wurde im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) im Zeitraum von 03/2022 – 02/2023 gefördert und durch den Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite von SerWiss

oder im Blogbeitrag Kommunikationsfüsse verbessern - wie?


Erkenntnisse aus dem Projekt

Vorteile müssen nach Kunden und Mitarbeitern im Unternehmen unterschieden werden

  • Die Kommunikation und Interaktion zwischen Kunden und Unternehmen kann erheblich vereinfacht werden, sofern die maschinenbezogenen Daten und das zugehörige Wissen bereit gestellt wird.
  • Für die Mitarbeiter der Unternehmen ergeben sich eine Verschlankung der bisherigen Arbeitsprozesse und die Erweiterung verfügbarer Hilfsmittel wie Datenbrillen, Tablets und Handys sowie insgesamt eine Horizonterweiterung.

Change Management muss die Mitarbeiter von Anfang an mit einbeziehen ("What's in for me?"). Im Veränderungsprozess sind Schlüsselfiguren von hoher Bedeutung.

Eine erfolgreiche Einführung von Wissensmanagementsystemen im Unternehmen braucht die volle Unterstützung der Geschäftsleitung.

Systembrüche, Redundanzen, analoge Prozesse sowie Insellösungen in der IT-Infrastruktur sind möglichst zu vermeiden.

Wissen sollte wo immer möglich in maschinenlesbarer Form erfasst werden ("Speech-to-text Funktion).

Erstellung, Wiederverwendung und Verbesserung von Inhalten auf der Grundlage von Notwendigkeit, Nachfrage und Nutzen priorisieren.

Die Entwicklung von wissensbasierten Geschäftsmodellen sollte die folgenden zwei Wertangebote im Fokus haben:

  1. Knowledge-as-a-Service: Kunde kann selbstständig und jederzeit auf Wissen zugreifen und selbstständig Probleme lösen
  2. Remote Support: Servicetechniker greift auf Wissensbasis zu und unterstützt den Kunden remote.