AFSMI CM 106

Im Vortrag von Mandy Stegmann gewährt die Beraterin für Digitale Kommunikation und Strategie bei New Communication GmbH & Co. KG einen interessanten Einblick, wie es die Kieler Agentur anpackt, damit das Motto "Grün. Smart. Wow." in einem dynamischen Umfeld nicht nur auf schönen Plakaten and der Wand hängt, sondern diese Werte gelebt und damit „Arbeitsstätten zu Kulturmeilen“ werden. Das Prinzip Gemeinwohlökonomie spielt dabei eine große Rolle. Das braucht allerdings auch Entscheidungskorridore, die immer wieder neu verhandelt werden und Flexibilität dabei eine wichtige Eigenschaft sowohl der Akteure als auch der Organisation ist. In Summe ein aufregender Prozess!

Yvonne Bucher, Geschäftsführerin / CHRO bei Thyssen Krupp Aufzugswerke GmbH nahm uns mit auf eine Gedankenreise. Wie sah ihr Kalender im März 2020 aus? Das Leben war bestimmt von Reisen und Internationalität. Auch in ihrem Unternehmen hat „Corona das Entscheidungskonstrukt auf den Kopf gestellt“. Wie damit umgehen? Yvonne Bucher hält es mit einem Zitat von Max Frisch: „Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen“ und schaute gemeinsam mit ihrem Team, was hat sich in den letzten 2 Jahren bewährt? Was braucht es, um das auch über die „Zeit danach“ zu erhalten? (bspw. (Steuer)Gesetzesänderungen, um Mitarbeitende weltweit von dort arbeiten zu lassen, wo sie arbeiten möchten).

Auf jeden Fall braucht es Führung und relevante Kompetenzen im Führungsalltag, speziell unter Bedingungenvon Unsicherheit. Eine Empfehlung gibt sie noch zum Schluss: Führungskräfte brauchen Gelassenheit und Entscheidungsfähigkeit!

Maryna Feierabend, verantwortet die Digitale Transformation bei HAMBURG WASSER und startet mit einer guten Nachricht: „Wasser ist ein analoges Produkt!“ Was allerdings die grundsätzliche Fragestellung aufwirft: Ist für ein Unternehmen wie HAMBURG WASSER Digitalisierung überhaupt relevant? Ihre eindeutige Antwort: JA! Für Maryna Feierabend geht es nicht darum zu digitalisieren, sondern Menschen für die Digitalisierung zu begeistern. Das gelingt durch Rahmenbedingungen, die Beteiligung ermöglichen. Das hat dazu geführt, dass es inzwischen ein Team Digitale Kompetenzen sowie 150 freiwillige Digitallotsen im Unternehmen gibt, die es immer wieder schaffen, Menschen mitzunehmen und die Einführung digitaler Tools zu einer gewohnten Übung zu machen. So wurde MS Teams nicht als Kommunikationstool, sondern als Kollaborationsplattform eingeführt und Methoden wie Liberating Structures und die Idee der „Graswurzelinitiativen“ ermöglichen es, alle einzubeziehen und zu beteiligen.

Maike Küper, Agile Coach & Culture Development bei Dr. Oetker stellte in ihrem Vortrag den Unterschied zwischen Change Management und Organisationsentwicklung (OE) nachvollziehbar dar. Für sie ist es unabdingbar, die Prinzipien erfolgreicher OE anzuwenden. Sie veranschaulichte an praktischen Beispielen, dass es darum geht, die Entscheidung zu treffen, welches Problem das Team gemeinsam lösen möchte, aber auch zu diskutieren: „Was wollen wir lassen?“ Für Maike Küper brauchen Führungskräfte in einem agilen Umfeld vor allem eine hohe Fragekompetenz und die Bereitschaft zuzuhören.

106. Chapter Meeting: Wie führt man eine adaptive Organisation?