Der Mensch stand im Mittelpunkt des 111. CM
Impressionen
⇒ Fotos: Sonja Kieffer-Radwan, Susanne Engelhardt und Dieter Schönfeld
Die Veranstaltung
Es war eine Veranstaltung voller spannender Impulse und wertvoller Diskussionen rund um die Zukunft des Service Managements.
In Präsentationen und Workshops wurde ein gemeinsamer Weg der deutschen Hersteller aufgezeigt: der Wechsel von der Produkt- zur Serviceorientierung oder besser gesagt zur Wertorientierung. Um diesen Sprung zu schaffen - ganzheitliche, kundenorientierte Lösungen zu liefern - müssen die Hersteller eine Kluft überqueren. Digitalisierung, AI und Service-Mindset der gesamten Organisation sind dafür entscheidend. Um an der Spitze der Welle zu bleiben, ist eine konsequente Budgetierung und Ressourcenzuweisung für Digitalisierung und die Gestaltung des Wandels unerlässlich, insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Diese Fähigkeiten werden der Wettbewerbsvorteil sein, wenn sich die Wirtschaft erholt. Darüber hinaus eine Chance, den steigenden Druck durch den demographischen Wandel als Verstärker zu nutzen.
Ebenso wichtig ist es, die zentrale Rolle des menschlichen Fachwissens zu berücksichtigen, insbesondere im Service und Support. Die Schaffung der richtigen Bildungswege, um junge Talente anzuziehen, wird einen Wandel bewirken. Die Gestaltung von Karrierewegen für erfahrene Service- und Support-Profis ermöglicht es ihnen, ihr umfassendes Fachwissen innerhalb ihrer Unternehmen sowie gegenüber Kunden und Partnern zu nutzen.
🔑 Referenten und Highlights der Veranstaltung:
Sascha Donat, Serviceleiter bei Heidelberger Druckmaschinen AG, eröffnete die Veranstaltung mit einer motivierenden Begrüßung.
Bernd Rüdinger von SEW Eurodrive sprach über den Wandel im Service durch neue Einflussfaktoren – erhellende Einsichten zu den Auswirkungen auf Mitarbeiter und Führungskräfte.
Judith Koetzsch von Rittal GmbH & Co. KG gab einen spannenden Überblick, wie ihr Unternehmen mit Programmen die digitale Transformation im Service unterstützt.
Marco Diesch von Konecranes stellte beeindruckende Ansätze zu Ausbildung und Onboarding von Servicetechnikern vor – klare Strukturen machen den Unterschied!
Gerd Duffke und Henriett Stegink diskutierten wie lebensphasenorientierte Ausbildung Unternehmen hilft, wertvolles Wissen zu bewahren.
Prof. Dr. Lennart Brumby von der Baden-Wuerttemberg Cooperative State University (DHBW) beleuchtete, warum eine akademische Ausbildung im Service mehr denn je von Bedeutung ist.
1. Tag des 111. AFSMI German Chapter Meeting bei der Heidelberger Druckmaschinen AG.
Los ging es mit einer Vorstellung und Führung des Gastgebers in der Konzernzentrale in Wiesloch.
Herzlichen Dank an Markus Winter, Fabian Röderer und Nick Trabold!
Es war sehr beeindruckend zu erfahren, welche Herausforderungen und Chancen auf dem Weg von einem Produkt- zu einem Lösungsanbieter existieren.
Der erste Tag endete mit einer Besichtigung der neuen Arbeitsbereiche für die Mitarbeiter*innen im Open Space-Format und des Print Media Center, das eine Erlebniswelt für Kunden werden soll und kurz vor der Eröffnung steht. Vertieft wurden die ersten Eindrücke bei einem gemeinsamen Abendessen, was uns AFMSI zur Netzwerkpflege und dem individuellen Austausch sehr am Herzen liegt. Gerade auch jetzt!
Der 2.Tag des 111. AFSMI Chapter-Meeting fand im Innovationszentrum und Servicebereich des Werkes Wiesloch statt. Hier wurde eine ehemalige Montagehalle umgebaut, in der nun 700 MA in einer New Work-Umgebung vernetzt tätig sind.
Impulse des 2. Tages:
👉🏻 Reaktiver Service reicht heute nicht mehr aus für Kundenzufriedenheit und Differenzierung
👉🏻 Services verändern sich durch neue Technologien, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und neue Kundenanforderungen.
👉🏻 Neue Services entlang der Customer Journey werden möglich und für eine umfassende Kundenlösung notwendig.
Was bedeutet das für die Service-Strategien der Unternehmen und welche neuen Anforderungsprofile ergeben sich hierdurch für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen?
Ein Event mit dem Thema "Der Mensch im Mittelpunkt des Service", der in einem Umfeld stattfindet, in dem es heißt 💡Maschinen raus und Menschen rein💡, kann einfach nur spannend werden und so war es auch!
✅ Der demografische Wandel wird im Service nicht so schlimm.
- Eine mutige These, die einen klaren Hintergrund hat.
- Durch den Druck des demografischen Wandels werden positive Kräfte freigesetzt, um Services und deren Erbringung neu zu definieren, zu professionalisieren und sie mit Hilfe von Digitalisierung und KI auf ein neues Level zu heben.
✅ Die Agile Onion empfiehlt, zuerst der Mindset, dann Werte und ganz am Ende die Prozesse und Tools!
- Vieles im Service ist im Umbruch, aber aktuell Tool-getrieben.
- Wenn es gelingen soll, muss am Anfang mit den Menschen am Mindset gearbeitet werden. Scheinbar fehlt es an der Zeit, so vorzugehen.
- Im Ergebnis misslingt der Wandel oder die Potentiale werden nicht ausgeschöpft, weil der Mensch nicht im Boot ist.
✅ Der Service sollte sich nicht vom Cost Center zum Profit Center entwickeln, sondern zum Value Center
- Die meisten Maschinenbauer haben erkannt, dass der Service mehr als ein Cost Center fungieren sollte.
✅ Die neuen Rollen im Service erfordern neue Kompetenzen.
- Kernbotschaft: reine Fachkompetenz reicht an vielen Stellen nicht (mehr).
- Es braucht einen klaren Blick für die neue Kompetenz-Matrix mit Klarheit für Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz.
- Dei große Herausforderung liegt im Erkennen von Kompetenzen und der systematischen Förderung.
Die vielen positiven Rückmeldungen zu unserer Veranstaltung zeigen, dass wir wieder einmal eine unaufdringliche Atmosphäre schaffen konnten, in der Ideen fließen, Meinungen respektiert und Lösungen gemeinsam andiskutiert und teils gefunden wurden – stets mit dem Menschen im Mittelpunkt.
Für 2025 sind wir bereits in der Planung für 2-3 weitere Chapter Meetings.
Dazu sind Interessenten und Mitglieder herzlich willkommen!
Veranstaltungsseite (mit Downloadmöglichkeit der Vorträge im Mitgliederbereich): 111. Chapter Meeting